Eigene DIN-Norm für Serious Games

Am 18.10.2017 fand die Kick-off-Veranstaltung zur DIN SPEC 91380 „Serious Games Metadata Format (SG-MDF)“ beim Deutschen Institut für Normung in Berlin statt. Die DIN SPEC soll es Entwicklern von Serious Games ermöglichen, ihre Spiele systematisch zu erfassen und abzulegen. Inhalt der DIN SPEC wird ein hierarchisch aufgebautes, erweiterbares Beschreibungsformat für Serious Games sein, das eine systematische Vergleichbarkeit schafft. Eine solche Datenbank erleichtert es den Käufern, für sie geeignete Spiele zu finden. Der Initiator ist KOM-Mitarbeiter und Workshop-Leiter Dr. Stefan Göbel. Er wird in Abstimmung mit dem Gremium ein Auskunftssystem auf Basis des SG-MDF für Serious Games entwickeln.

Der Geschäftsplan für die DIN SPEC wurde während der Kick-off- Veranstaltung von 43 Personen aus 37 Organisationen angenommen. Vertreten waren Firmen aus der Wirtschaft (Spieleentwickler und Spieledesigner mit verschiedensten Schwerpunkten) und Institutionen der Wissenschaft sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung.  Der Standard soll innerhalb von sechs Monaten erarbeitet werden. Im nächsten Schritt ist es denkbar, den Standard über das Europäische Komitee für Normung (CEN) und die Internationale Organisation für Normung (ISO) in die internationale Normung zu überführen.

Was sind Serious Games?

Serious Games sind Spiele, die nicht hauptsächlich die Unterhaltung zum Zweck haben. Sie haben mindestens ein weiteres Ziel, beispielsweise einen Lerneffekt, eine Verhaltensänderung oder eine Aufklärungs- bzw. Bewusstseinsveränderung. Sie werden unter anderem von Lehrern, Ausbildern, Trainern, Ärzten oder Therapeuten genutzt. Die Anwendungen finden sich in Bereichen wie Sport, Gesundheit, Ernährung, Mobilitätsverhalten, Sicherheit, Religion, Klima oder auch Energie und vielem mehr.

Von Oliver Boergen, Deutsches Institut für Normung, den Originalbeitrag finden Sie hier.

Ein Interview mit Dr. Stefan Göbel zu Serious Games von der Messe Medica 2017 in Düsseldorf auf YouTube:

Beitragsbild: Amelie Leipprand, Deutsches Institut für Normung