Vernetzen rund um die Welt – dank MAKI und CROSSING

Die Ruzena Bajcsy Lecture on Communications und die Verleihung des Female Student Travel Awards sind zwei Highlights am Sonderforschungsbereich MAKI. Prof. Anna Förster (Universität Bremen) sprach im Rahmen der Lecture über Netzwerke, die nach dem Prinzip des Klatsch und Tratsch funktionieren und stand Nachwuchswissenschaftlerinnen Rede und Antwort über ihre Arbeit. Der Female Student Travel Award, verliehen durch die Sonderforschungsbereiche MAKI und CROSSING, lässt Studentinnen zur Vernetzung und fachlichen Horizonterweiterung rund um die Welt fliegen.

Klatsch und Tratsch mit System

Prof. Anna Förster. Foto: T. Lenz

Prof. Anna Försters Vortrag begann mit einer Aussage, die jeder kennt und in ihrem TED Talk auf YouTube zu hören ist: „Die einfachste Art, eine Information in kurzer Zeit an viele Empfänger zu bekommen, sind Klatsch und Tratsch.“ Doch so einfach ist das technisch nicht. Denn es ist ausschlaggebend, um welche Art von Information es sich handelt. Und natürlich wie sich die Nachricht verbreitet und wieviele Leute tatsächlich über die Neuigkeit informiert werden sollen.

Unsere Infrastrukturen mit ihren unzähligen mobilen Endgeräten machen es möglich, dass potentiell jeder über alles informiert ist. Die Folge: Wir werden von zuvielen Daten überflutet und wissen dabei gar nicht, was wir mit ihnen machen sollen. Die wissenschaftliche Idee, um das zu vermeiden: Die Geräte selbst sollen ein Stück unabhängig werden von der Infrastruktur, in der sie sich befinden. Man gibt den Geräten die Möglichkeit zu sehen, wer sich neben ihnen befindet und ob das Gerät nebenan als potentieller „Gesprächspartner“ interessant ist. So soll es möglich sein, dass der Inhalt und damit die Relevanz der Nachricht die Struktur des Netzwerks selbst verändert. Auch wenn das Konzept eines solchen Netzwerks für den Alltag noch visionär und abstrakt klingen mag, liefert das Forschungsteam um Prof. Anna Förster wichtige Erkenntnisse, um unsere Kommunikation in dieser Hinsicht wesentlich zu verbessern.

Houston, wir fliegen zur Grace Hopper Celebration

Prof. Anna Förster ist in diesem Kontext ein wissenschaftliches Role Model. Sie äußert sich positiv zu den Konferenzen für Frauen, deren Besuch der Female Student Travel Award ermöglicht: „Diese Konferenzen bieten eine Unmenge an verschiedenen Kursen und Angeboten. Dort gibt es technische Kurse oder auch Angebote zu Soft Skills und Work-Life-Balance. Das ist eine super Möglichkeit, sich auch genau das anzueignen, wozu man bis dato keine Gelegenheit hatte oder was man verpasst hat. Man knüpft dort Netzwerke zu allen möglichen Leuten: Studierende, Dozierende und Professor_Innen.“

Der Female Student Travel Award zeichnet in genau diesem Sinne besonders gute Studienleistungen von Studentinnen der Elektro- und Informationstechnik sowie der Informatik (und verwandter Studiengänge) aus und wird von den Sonderforschungsbereichen MAKI und CROSSING gesponsert. Die beiden ersten Preise gehen dieses Jahr an Tanja Dyroff und Christina Vergara Ossenberg. Beide dürfen zur berühmten Grace Hopper Celebration of Women in Computing nach Houston, Texas.

Dr. Zeynep Tuncer ist Geschäftsführerin am Sonderforschungsbereich MAKI und ist überzeugt von ihrer Sache: „Bei MAKI engagiere ich mich für Gleichstellung in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragen Dr. Uta Zybell und Gender Consultant Dr. Karin Süß. Wir versuchen, durch unterschiedliche Veranstaltungen für Schülerinnen, Studentinnen und Postdocs mehr Frauen für alle Phasen einer wissenschaftlichen Karriere im MAKI-Forschungsfeld zu gewinnen und wollen damit die bestehende Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen in Leitungsfunktionen abbauen. Durch flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten und einem Eltern-Kind-Zimmer, bietet MAKI ein Arbeitsumfeld, in dem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohlfühlen und entfalten können.“