KOM beim Girls’Day 2022 der Telekom

Noch immer entscheiden sich wenige Frauen für einen technischen Beruf. Im Informatik-Studium liegt der Anteil laut Digitalverband Bitkom seit mehreren Jahren bei rund 25 Prozent. Der Girls’Day soll hier helfen, Hemmungen abzubauen und ermutigen. Doreen Obst hat den Girls’Day bei der Deutschen Telekom Technik mitorganisiert, bei dem auch KOM-Wissenschaftler*innen von ihrer Arbeit berichtet haben. Im Gastbeitrag erzählt sie von einem lehrreichen Tag:

Habt ihr euch auch schon einmal gefragt:

  • Wie wandert mein Like durchs Netz?
  • Wer oder was bremst eigentlich mein Datenvolumen? Und was mache ich dann?
  • Und was hat das alles mit Automatisierung zu tun?

Dies alles war Teil des hybriden Workshops zum Girls’Day 2022 der Technikabteilung der Deutschen Telekom in Kooperation mit dem Fachgebiet Multimedia Communications der TU Darmstadt.

Junge Mädchen bei der Berufsorientierung unterstützen

Elif Kaya (links) und Doreen Obst haben den Girls’Day bei der Deutschen Telekom Technik im Hybridformat organisiert. Foto: Doreen Obst/Deutsche Telekom

Aber starten wir mit der Idee. Sie wurde im Januar diesen Jahres geboren. Wie wäre es, wenn wir ein Teil des bundesweiten Aktionstages sind, fragten Elif Kaya und ich uns. Der Girls’Day fand am 28. April 2022 statt und sollte jungen Mädchen bei der Berufsorientierung helfen.

Dabei war es uns wichtig, den Mädchen zwischen elf und 14 Jahren zu zeigen, welche beruflichen Möglichkeiten es bei uns und im technischen Bereich gibt. Wir stellten einen Vormittag mit Programm zusammen, zu dem wir auch unsere Forschungspartner vom Fachgebiet Multimedia Communications der TU Darmstadt einluden. 15 Mädchen folgten der Einladung.

Begonnen hat der Tag mit einem Überblick über die vielen Bereiche der Telekom, bei dem wir zeigten, wie viele Frauen in den Vorstandsebene tätig sind. Einen Einblick in die Telekom Technik gab Katharina Hagmüller. Sie arbeitet in der Abteilung Produktion Technische Infrastruktur (PTI), die sich um den Ausbau des Netzes kümmert, Kabelanschlüsse plant und dafür sorgt, dass das Internet ins Haus kommt.

Wie der Like durchs Netz wandert

Lisa Wernet und Ralf Kundel von der „Adaptive Communication Systems Group“ (ACS) bei KOM erklärten, wie mein „Like“ durchs Netz wandert. Hierzu zeigten sie live, wie viele Netzwerkpakete notwendig sind, um sich mit dem Smartphone im Netz anzumelden und welche Kommunikation im Hintergrund stattfindet.

Ralf Kundel und Lisa Wernet zeigten, wie Daten durch das Netz wandern. Fotos: KOM

Wusstet ihr, dass es ca. 13.000 Pakete bedarf, nur um zwei Seiten auf Instagram zu folgen und sich ein Video anzuschauen? Wir auch nicht, aber genau dies wurde einfach und verständlich, sowie live verfolgbar gezeigt.  An der Stelle waren die Mädchen gefragt, interaktiv mitzumachen und ihre Schätzungen abzugeben.

Auch Fragen zu 5G und den Unterschieden zu 4G und 3G wurden beantwortet. „Wieso kann man nichts verschicken, wenn man kein Netz hat?“, wollte etwa Ava wissen. Ralf Kundel erklärte es so: Wenn man im Keller eines Hochhauses brüllt, hört man es im 20. Stock trotzdem nicht und die Nachricht kommt nicht an. Damit vergleichbar kann ein Smartphone keine Verbindung mit dem Funkmast herstellen, wenn dieser zu weit entfernt ist.

Warum das Datenvolumen begrenzt wird

Einer durfte im Kreis der Vortragenden nicht fehlen, wenn es um Daten geht. Telekom-ITler Gerrit Vöhringer hatte nun die Chance zu erklären, wieso es Datenvolumenbegrenzungen/Datenpässe überhaupt gibt, wie gecheckt wird, wie viel Volumen man noch zu Verfügung hat und wie es dann zu einer Drosselung kommt. Und die wichtigste Frage: was tun, wenn man doch gedrosselt wird?

Er erklärte, wie genau die Systeme zusammenspielen, was wir händisch machen und was automatisiert.

Die Gurke und die Telekom

Apropos automatisiert, dies war die Überleitung zu Martin Koch. Der Telekom-ITler beantwortete, was in unserem täglichen Leben schon automatisiert ist. An dieser Stelle nur zwei Beispiele: „Alexa“/“Google“ und Staubsaugroboter. Beim Punkt „die Gurke und die Telekom“ zeigte er den Mädchen, mit was wir programmieren (Cucumber und Gherkin) und sie hatten die Chance, mit ihm gemeinsam eine einfache Automatisierung zu programmieren.

Und wer hätte das Thema erraten, das aus ihren Reihen kam – es war Automatisierung der Hausaufgaben! Keine leichte Aufgabe, dennoch wurde der erste Stein gelegt und vielleicht kommt ja bald eine App auf den Markt ;)  

Zum Schluss hatten wir noch Vertragsmanagerin Sarah Eftekhar und Financial Controller Tiffany Wilson eingeladen. Sie sind ebenfalls Teil der Technik, auch wenn sie nicht den ganzen Tag programmieren oder Geräte aufbauen. An der Stelle wollten wir noch einmal zeigen, welch vielfältige Aufgaben und Möglichkeiten es bei der Telekom gibt.

Der Tag war rundum gelungen, und nach dem Girls’Day  ist vor dem Girls’Day . Wir hoffen, dies auch in 2023 fortsetzen zu können dieses Mal wenn möglich vor Ort in Bonn.

Ich danke allen die dies möglich gemacht haben und möchte mit dem Ausspruch enden…

…Technik ist weiblich…

Drei Mädchen waren vor Ort dabei, die anderen waren online aus ganz Deutschland zugeschaltet. Foto: Doreen Obst/Deutsche Telekom

Text & Beitragsbild: Doreen Obst, Deutsche Telekom Technik