Die Realität als Labor für die Energiewende

Die Projektskizze DELTA der TU Darmstadt gehört zu den 20 Gewinnern des Ideenwettbewerbs Reallabore der Energiewende. Ziel des Projekts ist es, in Darmstadt mehrere Quartierstypen – von Industrie über Gewerbe, Bildung und Wohnen – mit Netzinfrastrukturen wie Strom, Wärme und Verkehr zu verknüpfen. Die Quartiere sollen als Reallabore dienen, um den Energieverbrauch zu senken und in erneuerbare Energien zu investieren. Unter den Projekten ist auch das am Fachgebiet Multimedia Kommunikation ansässige Startup Green Mobility Solutions. Green Mobility Solutions entwickelt und vertreibt per Smartphone steuerbare Parkbügel als Teil eines intelligenten Mobilitätskonzepts für Kommunen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gab die Gewinner des Ideenwettbewerbs Reallabore der Energiewende bekannt. Unter den Gewinnern befindet sich als einziger Vertreter aus dem Bundesland Hessen auch die TU Darmstadt mit ihrer Projektskizze DELTA: Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung.

Ziel des Projekts ist es, zukunftsfähige Energietechnologien unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab zu erproben. Für die ausgewählten Sieger des Ideenwettbewerbs stellt das Bundeministerium für Wirtschaft und Energie jährlich insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung.

Was sind Reallabore?

Reallabore sind Testräume für Innovation und Regulierung. Sie dienen dazu, unter realen Bedingungen Erfahrungen mit digitalen Innovationen zu sammeln. In solchen Experimentierräumen sollen neue Technologien und Geschäftsmodelle erprobt werden. Mit der Digitalisierung erobern neue Technologien und Geschäftsmodelle schneller denn je Wirtschafts- und Lebensbereiche.

Solche Innovationen bieten zahlreiche Chancen, sie haben aber oft auch umwälzende Auswirkungen auf Verbraucher, Unternehmen und Gesellschaft, die sich kurzfristig nur schwer abschätzen lassen. Reallabore sind dafür da, über Chancen und Risiken dieser Innovation zu lernen und die richtigen regulatorischen Antworten zu finden. Und für diese Experimentierräume braucht es praktische Anwendungen. In diesem Fall ist es ein per Smartphone steuerbarer Parkbügel – eingebettet in ein intelligentes Mobilitätskonzept.

Smarte Parkbügel für die Energiewende

Green Mobility Solutions (GMS) ist ein Startup am Fachgebiet Multimedia Kommunikation. Hervorgegangen aus einem intelligenten Pilotprojekt an der TU Darmstadt, entwickelt GMS innovative Smart-Mobility-Lösungen. Eines der Produkte ist Book-n-Park, eine Lösung für das Reservieren und Öffnen von per Smartphone steuerbaren Parkbügeln. Weiterhin entwickelt Green Mobility Solutions Verfahren und Anwendungen für die Reservierung und Zugangsverwaltung weiterer elektronisch gesteuerter Zugänge wie z.B. Schranken oder Tore.

Das bietet die Voraussetzungen für vielseitige Mobilitäts- und Zugangslösungen für unterschiedliche Benutzergruppen. Das sind Grundlagen, um intelligente Mobilitätskonzepte in dynamischen Großstädten umzusetzen. Knappe Mobilitätsressourcen können von heterogenen Benutzergruppen on-demand reserviert und genutzt werden. Die entwickelten Anwendungen verbinden Sharingkonzepte mit einer effizienten Nutzung individueller Verkehrsmittel oder Stellflächen. Damit wird GMS ein Teil der Energiewende, der zusammen mit anderen innovativen Projekten unter realen Bedingungen erprobt wird.

Beitragsbild: BMWi/Susanne Eriksson