Dieser neue Corona-Test zählt – buchstäblich

Auf genaue Zahlen kommt es dieser Tage an. Da derzeit immer noch zu wenige COVID-19-Tests zu Verfügung stehen, haben Forscher*innen eine Online-Umfrage entwickelt, die helfen soll, die Fallzahlen besser zu schätzen. Die ergänzende Methode ist derzeit für 17 verschiedene Nationen in der jeweiligen Landessprache verfügbar.

Die nationalen Regierungen weltweit stehen vor der großen Herausforderung, die bereits mit COVID-19 infizierten Menschen zu zählen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Schwierig ist das deshalb, weil ihnen nur begrenzte Ressourcen in Form von validen Abstrich-Tests für den Mund-, Nasen- oder Rachenraum zur Verfügung stehen. Das international angelegte Portal Coronasurveys hat eine ergänzende, statistische Befragungsmethode entwickelt, um die weltweiten Fallzahlen infizierter Menschen schätzen zu können.

Das Forschungsteam ist rund um den Globus verteilt, darunter sind auch Augusto-Garcia Agundez vom Fachgebiet Multimedia Kommunikation und Prof. Antonio Fernandez Anta vom IMDEA Networks Institute, Madrid. Beide Forschungseinrichtungen kooperieren seit vielen Jahren. Im Rahmen des Coronasurveys werden in regelmäßigen Abständen offene Umfragen in derzeit 17 verschiedenen Ländern durchgeführt, zu denen jede Person mit Internetanschluss und Browser Zugang hat. Die Verbreitung findet vor allem über soziale Medien wie Facebook, Twitter und Instagram statt. Die Teilnehmer*innen werden gefragt, wie viele Personen er/sie kennt, die COVID-19-Symptome zeigen. Zusätzlich spielen auch indirekte Faktoren eine Rolle: wie viele Personen kennt der/die Befragte persönlich? Damit wird versucht, die Größe des persönlichen Umfelds mit den Personen, die Symptome aufweisen, in Beziehung zu setzen.

Die Forscher*innen vermuten, dass die offene, einfache Befragungsart eine hohe Rücklaufquote erzielt. Die große Zahl an Teilnehmer*innen soll ein valides Ergebnis erzielen. Es werden keine privaten Informationen erhoben, somit ist der Rückschluss von den erhobenen Daten auf eine konkrete Person nicht möglich. Die Schätzungen werden mit anderen Schätzungen und verfügbaren Daten wie des London Imperial College Reports verglichen, um kontinuierlich ihre Genauigkeit zu überprüfen. Die Forscher*innen hoffen, dass ihre Daten nützlich sind, um die Zahl der mit dem COVID-19-Virus infizierten Personen zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem bestimmten Land besser zu schätzen und deren Entwicklung zu verfolgen.

Die Umfrage ist bereits jetzt verfügbar. Klicken Sie und machen Sie mit!

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