Als Schüler an der Uni – geht das?

Carl und Henri, beide 15 Jahre alt, waren Praktikanten am Fachgebiet Multimedia Kommunikation. Ein Praktikum an der Universität zu machen ist durchaus ungewöhnlich. Wir haben mit den beiden Schülern gesprochen, was sie motiviert hat und welche Aufgaben sie lösen durften.

Wie kam es dazu, dass ihr ein Praktikum an der Uni angefangen habt?

Henri: Ich musste ein zweiwöchiges Praktikum für die Schule machen. Damit ging es los.

Carl: Bei mir war es dieselbe Situation.

Henri: Zur Uni kamen wir dann letztendlich über Hinweise aus dem Bekanntenkreis.

Das heißt, ihr interessiert euch beide für Informatik?

Carl: Ja, ich spiele gerne und interessiere mich für Informatik. Das wäre später ein möglicher Studiengang, deswegen wollte ich mich mal reinfuchsen, wie es hier so aussieht.

Was durftet ihr hier für Aufgaben lösen?

Henri: Wir durften einen kleinen Roboter programmieren und haben uns eine komplette Woche damit beschäftigt. Der Roboter heißt Anki Cozmo. Ihn konnten wir so programmieren, dass er bestimmte Aufgaben erfüllt.

Die Roboter „Anki Cozmo“ folgen der Programmierung. Foto: T. Lenz

Carl: Darüber kamen wir in Kontakt mit der Programmiersprache Python. Wir haben gelernt, wie man mit ihr umgeht und Programme schreiben kann. Anschließend fingen wir an, mit Unity zu arbeiten. Das ist ein Programm, um ein Spiel zu designen. Am Ende haben wir auch ein eigenes Minispiel entwickelt. Polona Caserman, Philipp Achenbach und Wolfgang Brabänder aus der Forschungsgruppe zu Serious Games haben uns dabei betreut. Wenn man selbst ein Spiel entwickelt, versteht man auch, wie viel Arbeit dahinter eigentlich steckt.

Hat euch die Arbeit denn Spaß gemacht?

Henri: Es macht auf jeden Fall Spaß! Andere Praktika wären sicher langweiliger gewesen.

Das selbst programmierte Spiel wird natürlich auch gespielt. Foto: T. Lenz

Was hat euch das Praktikum gebracht und was habt ihr mitgenommen?

Carl: In der Zukunft wird der Umgang mit Informatik sicher eine Fähigkeit sein, die jeder haben muss. Der Fortschritt ist derzeit sehr rasant. Es ist gut, wenn man bereits früh ein Verständnis für die Hintergründe erwirbt.

Henri: Wir benutzen ja täglich irgendwelche Apps: Whatsapp, Instagram und so weiter. Erst jetzt verstehe ich auch den Hintergrund, wie das eigentlich funktioniert. Ansonsten sieht man immer nur die fertige Plattform und denkt sich nichts weiter dabei. Gerade jetzt, wo Informatik kaum noch aus dem Alltag wegzudenken ist.