Tierisch-festlicher Auftakt für Sonderforschungsbereich MAKI Phase II

Der Vortragssaal des Hessischen Staatsarchivs war zum festlichen Auftakt der zweiten Förderperiode des Sonderforschungsbereichs MAKI mit über 120 Personen prall gefüllt. Diesmal wurde nicht nur die Zukunft des Internets verhandelt, sondern auch ein ökologisches Thema durch den geladenen Biologen Prof. Jörg Ganzhorn (Uni Hamburg) selbstironisch aufgegriffen, weil MAKI neben der köstlichen Sushi-Rolle bekanntlich auch noch die Bezeichnung für eine Halbaffenart ist. 

Das Spiel mehrerer Klaviaturen

Prof. Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt, macht bei seiner Eröffnungsrede die Pionierarbeit des Sonderforschungsbereichs klar, indem MAKI eine produktive Brücke zwischen klassischer Informationstechnik und Informationstheorie schlug. Prof. Christian Hochberger, Studiendekan am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, verleiht dem nachhaltigen Erfolg von MAKI noch einmal Nachdruck: „Die Verlängerung eines Sonderforschungsbereichs und das auch noch mit ausgedehnten Mitteln ist nicht die Regel.“

Meet and Greet im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt. Foto: Benjamin Schenk

Um in dieser Liga mitzuspielen, sind vielseitige spielerische Talente gefragt: „Wenn einer den Aufbau eines solchen Forschungsbereichs schafft, dann Ralf Steinmetz, denn er beherrscht auch die Klaviatur der Politik“, so Prof. Max Mühlhäuser vom Fachbereich Informatik der TU Darmstadt und stellvertretender Sprecher von MAKI. Je nach Problemstellung den wissenschaftlichen oder den politischen Mechanismus zu bedienen, das könnte man als gelebte Transition bezeichnen.

Transition auf ökologischer Ebene

Der Biologe Prof. Jörg Ganzhorn, der an der Universität Hamburg Tierökologie und Naturschutz lehrt, hält am Auftaktabend im Hessischen Staatsarchiv einen beeindruckenden Festvortrag über die namensverwandten Makis, Halbaffen auf Madagaskar.

Prof. Jörg Ganzhorn und die Makis auf Madagaskar. Foto: Benjamin Schenk

Ganzhorn, nach dem die Mausmaki-Art Microcebus ganzhorni benannt wurde,  versucht zu verstehen, wie die große Biodiversität auf Madagaskar zu erklären ist und wie man sie schützen kann: Mechanismen der Arttrennung und Artbildung stehen dabei im Fokus. Für den Schutz der Arten auf Madagaskar müssen Ökologie und Ökonomie durch kommunikativen Interessenaustausch in Einklang gebracht werden. Damit spannt er elegant den Bogen zur Methode der Transition am Sonderforschungsbereich MAKI, der auch mit der Funktionsweise und dem Zusammenspiel von Mechanismen in komplexen Umgebungen arbeitet.

Prof. Ralf Steinmetz, Sprecher und maßgeblicher Initiator von MAKI, zeigt zur Erläuterung der bevorstehenden Forschung ein Bild mit vielen verzweigten Rohren, die unterschiedlich dick sind und sich chaotisch ineinander verschlungen haben. Trotzdem scheint die Wasserversorgung „irgendwie“ zu funktionieren. Die Frage ist aber: Wie lange noch und wie effizient tut sie das bei sich wandelnden Anforderungen? Das ist sinnbildlich in Bezug auf das heutige Internet zu verstehen: Keiner weiß, wie die unterschiedlichen Teilbereiche miteinander zusammenspielen beziehungsweise wie sie zukünftig besser zusammenspielen könnten. MAKI setzt sich zum Ziel, diese bestehenden Strukturen zu analysieren und deren Potential durch eine intelligentere Nutzung bereits vorhandener Mechanismen in die Praxis umzusetzen. Das Zauberwort hierfür heißt Transition und ist mittlerweile in der berühmten Wikipedia nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Transition_(Informatik) und in englischer Sprache https://en.wikipedia.org/wiki/Transition_(computer_science)