Darmstadt will „Digitale Stadt“ werden – KOM hilft ihr dabei

Darmstadt will „Digitale Stadt“ werden und KOM unterstützt sie dabei. Die Gewinnerstadt soll Vorbildcharakter für die Digitalisierung von Städten in ganz Europa haben. KOM spielt seine Stärken aus und zeigt bei der Unterstützung, was es kann: der spielerische Einbezug von Gesundheit, Mobilität und gesellschaftlichen Aspekten an Gestaltungsprozessen im urbanen Kontext sind Themen im Bereich Serious Games unter der Leitung von Dr. Stefan Göbel. Spielerisch werden Daten erhoben, professionell analysiert und auf deren Basis individuell zugeschnittene Dienste angeboten. Die „Digitale Stadt“ setzt auf genau diese Konzepte und Lösungen.

Leuchtturmprojekt als Vorbild für Europa

Darmstadt macht beim Bitkom-Wettbewerb mit und will „Digitale Stadt“ werden. Der Wettbewerb wird unter fünf Städten in der Größe zwischen 100.000 und 150.000 Einwohnern ausgetragen. Auf der Shortlist der bis dato selektierten Bewerberstädte stehen Darmstadt, Heidelberg, Paderborn, Kaiserslautern und Wolfsburg. Sie ringen derzeit um den Titel der „Digitalen Stadt“. Die gekürte Siegerstadt soll dann als Leuchtturmprojekt mit der entsprechenden Strahlkraft Vorbildcharakter für intelligente und digitale Stadtentwicklung in ganz Europa haben. Doch der Titel ist nicht nur symbolischer Natur: Rund 20 Förderunternehmen und Institutionen stehen hinter dem Vorhaben und unterstützen die Stadt wesentlich für den Ausbau von Infrastrukturmaßnahmen in den Bereichen Gesellschaft, Gesundheit, Mobilität, Bildung, Energie und intelligenter Datenplattformen. Unter den Förderern sind namhafte Unternehmen aus der IT-Branche wie SAP, Deutsche Telekom, Vodafone, Software AG, Intel und Samsung. Die Stadt wird dann ab 2018 zwei Jahre mit Sachleistungen in zweistelliger Millionenhöhe gesponsert. Mitte Juni 2017 wird die Gewinnerstadt bekanntgegeben.

Bewegung im städtischen Grün – samt digitaler Unterstützung.

Das „Silicon Valley Europas“, wie Ministerpräsident Bouffier die Region Darmstadt jüngst genannt hat, wird dabei vom Fachgebiet Multimedia Kommunikation – insbesondere im Bereich Serious Games – bestens unterstützt. Dort spielen die Serious Gamer ihre Stärken aus, indem sie spielerisch Daten rund um Gesundheit, Mobilität und Bürgerbeteiligung erheben und durch Verwendung einer Datenplattform die Aufenthaltsqualität im urbanen Raum besser gestalten wollen. Es bestehen bereits Kooperationen mit dem Klinikum Darmstadt, der Darmstädter Kinderklinik Prinzessin Margaret sowie mit Verbänden und Gesundheitszentren. Ein Steckenpferd der Serious Gamer rund um deren Leiter Stefan Göbel ist die Erforschung spielerischer Gesundheitsförderung für Jung und Alt, was konkret in bereits abgeschlossenen Projekten erforscht und angewendet werden konnte.

Arbeitsbereich Serious Games spielt mit

Beim Projekt inDAgo wurden beispielsweise Möglichkeiten erforscht, wie regionale Alltags- und Freizeitmobilität für Senioren besser und angenehmer organisiert werden kann. Hierzu werden GPS und Leitsysteme des ÖPNV intelligent verknüpft, um den Senioren bei der Bewältigung ihrer alltäglichen Wege – vom Supermarkt über die Enkel bis zum Arztbesuch – mit smarter Technologie zur Seite zu stehen. Doch das Engagement gilt nicht ausschließlich der Gesundheit, sondern auch dem Gestalten der Stadt selbst. Denn Städte sind nicht einfach „da“, sondern haben sich in Gestaltungsprozessen herausgebildet. Am besten geschehen diese Prozesse durch den aktiven Einbezug der Bürgerinnen und Bürger samt intelligenter Technologien. Für eine spielerische Bürgerbeteiligung, die zur Gestaltung des urbanen Raumes anregt, kann die Digitalisierung einen Beitrag leisten. Konkret bei KOM: Im Rahmen von ISPRAT wurde von 2012 bis 2013 eine Bürgerbeteiligung 2.0 initiiert, damit Jugendliche durch eine Onlineplattform aktiv und spielerisch an der Gestaltung von Konversionsflächen der Stadt Darmstadt einbezogen werden können. Die eigenen Vorstellungen für das Gelände werden in 3D digital erstellt. Das ist ein Beispiel dafür, wie eine Idee zur kreativen Gestaltung durch digitale Medien unterstützt werden kann.

Welche Orte und Wege werden in der Stadt bevorzugt genutzt? Gezielte Nutzerstudien per Smartphone geben Auskunft.

Eines der spannendsten aktuellen Projekte, das sich im Bereich Gesundheit, Stadt und Bildung ansiedeln lässt, sind die Urban Health Games. Unter diesem Titel kooperieren an der Technischen Universität Darmstadt Forscher aus den Bereichen Architektur und Elektrotechnik/Informatik bei der Konzeption, prototypischen Umsetzung und Evaluation von neuartigen, digitalen Bewegungsspielen. Diese Spiele werden im städtischen Raum gespielt, regen den Spieler zu physischer Aktivität an und nutzen Techniken wie Positions- und Aktivitätserkennung, um einen Bezug zum urbanen Umfeld herzustellen und kontextsensitiv auf dieses zu reagieren. Durch die zusätzliche Einbeziehung von Vitalparametern wie Puls und subjektivem Stressempfinden in den Spielverlauf, wird ein hoher Grad an Adaptivität erlangt, der zu einem sehr persönlichen Spielerlebnis führt und dem Nutzer die emotionalen Implikationen seines urbanen Umfelds vor Augen führt. Übergeordnetes Ziel der Forschungskooperation ist die genauere Erforschung dieser Wechselwirkungen zwischen Spieler und Stadt. Stadt wird so zum Ort spielerischer Gestaltung und gesundheitsbewusster Raumaneignung mit digitaler Unterstützung. Ziel und Vision dieser vielseitigen Vorhaben ist es, durch Erhebung und Analyse von Daten in den genannten Bereichen personalisierte Services anzubieten, die auf eine übergreifende Datenplattform zugreifen. Hoffentlich sehen wir bald mehr KOM-Ideen an jeder Ecke der vielleicht bald „Digitalen Stadt“ Darmstadt.

 

Links und mehr Informationen zum Thema

Bitkom-Wettbewerb „Digitale Stadt“

Arbeitsbereich Serious Games bei KOM

 Bewerber-Webseite der Stadt Darmstadt als „Digitale Stadt“

 Facebook-Seite der Stadt Darmstadt zum Wettbewerb