Preisverdächtig: Amr Rizk ist Athene Young Investigator

Die TU Darmstadt vergibt seit diesem Jahr den Preis „Athene Young Investigator“. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden bei ihrem Weg vom Postdoc zur Professur durch das Programm an der TU Darmstadt unterstützt. Was die Bewerberinnen und Bewerber leisten müssen und was sie geboten bekommen, hat uns Preisträger und KOM-Mitarbeiter Amr Rizk erklärt.

Neugier, Mathe und Methodik

Der gebürtige Kairoer Amr Rizk hat mit dem Studium als Wirtschaftsingenieur seine Karriere in Darmstadt begonnen. Sein Interesse weckten damals vor allem Kommunikationssysteme. „Die Mixtur zwischen Neugier und einer wissenschaftlichen, mathematischen Herangehensweise sind meine wesentlichen Triebfedern“, sagt der promovierte Wirtschaftsingenieur. Es ist sicher kein Zufall, dass die Kombination aus Wirtschaftswissenschaften und Informatik seinen Horizont ein Stück erweitert und einen anderen Blickwinkel ermöglicht hat: Rizks Schwerpunkt liegt darauf, Methoden zu entwickeln und anzuwenden, die die Leistungsfähigkeit im Bereich der Multimedia-Kommunikation messen.

Zum einen wird in Rizks Forschung eine effiziente Leistungsbewertung vorgenommen und zum anderen versucht, eine wissenschaftliche Methodik zu entwickeln, die diese Leistung der Kommunikationsnetze auch technisch adäquat beschreibt und steigert. Nach der Promotion in Hannover und Auslandsaufenthalten in Großbritannien und den USA lockte die Alma Mater in Darmstadt. Rizk erfuhr von der Beantragung der zweiten Phase des Sonderforschungsbereichs MAKI von 2016 bis 2020 und nutzte die Chance, Teil dieses erfolgreichen Verbundprojekts zu sein. 2016 bewarb er sich für das Athene Young Investigator-Programm.

Science sells?

Das von der TU Darmstadt ausgeschriebene Postdoc-Karriereprogramm des Athene Young Investigator ist bestrebt, bestmögliche Karrierebedingungen auf dem Weg zur Professur zu schaffen. Die wissenschaftliche Unabhängigkeit wird gezielt gefördert, denn das Recht zur Beaufsichtigung von Doktoranden sowie ein disziplinspezifisches Budget wird für maximal fünf Jahre vergeben. Dazu müssen die Bewerberinnen und Bewerber nicht nur exzellente Forschung nachweisen, sondern auch in der Lehre und im Management glänzen. Die Kriterien, um im Verfahren bestehen zu können, sind eindrücklich: eine hervorragende Dissertation, Publikationen mit hohem Impact, Erfahrung in der Drittmittelfinanzierung, wissenschaftliche Kooperationen sowie eine gute Vernetzung in der Community werden vorausgesetzt.

Amr Rizk konnte überzeugen und wurde neben fünf anderen Athene Young Investigators in das Programm aufgenommen. Interessant ist die Förderung nicht zuletzt durch Rizks interdisziplinäres Steckenpferd: Die Themen um Multimedia-Kommunikation sind in Zeiten von Videostreamingportalen wie Netflix oder Amazon Prime hochaktuell. In diesem boomenden Sektor ist auch die Wirtschaftlichkeit ein großer Faktor, denn seit 2010 stieg der Umsatz der Streamingdienste allein in Deutschland von 114 Millionen auf rund 800 Millionen Euro im Jahr 2016 an. Für diese Angebote ist ein Ende der Fahnenstange längst nicht in Sicht. Der Athene Young Investigator ist hier im weitesten Wortspielsinne eine Investition in Technologie und Märkte von morgen.

Beitragsbild: Patrick Bal