Karriere@KOM: Tim Dutz

Tim Dutz ist der neuste Zuwachs bei KOM – er verstärkt das Serious-Games-Team. Im Interview erzählt er, wieso er sich für die Informatik entschieden hat und warum er nun für KOM arbeitet.

>>Tim, wie bist Du zum Informatikstudium gekommen?

<< Mein Vater bastelte während meiner Kindheit viel mit Rechnern herum. Dadurch kam ich sehr früh zu Computern, Computerspielen und auch zum Programmieren – mein erstes Programm haben wir beide geschrieben als ich etwa acht oder neun Jahre alt war. Damals empfand ich es als wahnsinnig aufregend, dass wir durch das Abtippen von ein paar Seiten Code aus einer Computerzeitschrift quasi aus dem Nichts ein richtiges Computerspiel „erschaffen“ hatten und dieses Erlebnis hat mich offenbar geprägt. Daraufhin habe ich in den Folgejahren nicht nur gezockt, sondern hatte auch immer viel Spaß dabei selbst zu programmieren. Als dann nach dem Abitur die Wahl eines Studienfachs anstand, kam Informatik natürlich in die engere Auswahl. Und auch wenn ich während des Studiums durchaus das ein oder andere Mal geflucht habe, ich bin sehr froh über meine Entscheidung.

Als Jugendlicher war ich fasziniert davon, wie man mit ein paar Zeilen Code aus dem Nichts ein Computerspiel erschaffen konnte.
Tim Dutz, KOM

>> An was forschst Du konkret?

<< Ich arbeite in der Gruppe von Stefan Göbel, die sich schwerpunktmäßig mit Serious Games befasst. Das sind digitale Spiele, die über die Unterhaltung hinaus noch einen weiteren Nutzen haben, zum Beispiel Bewegungsspiele. Der Schwerpunkt meiner eigenen Forschung liegt dabei auf mobilen Spielen, also Spiele, die auf Smartphones oder Tablets gespielt werden. Hier beschäftige ich mich unter anderem mit „digitalen Stadtspielen“ – das sind Spiele, die durch Positions-, Bewegungs- oder Bilderkennung auf eine städtische Umgebung reagieren und Vitalparameter wie Puls und Stress-Level der Nutzer in den Spielverlauf mit einbeziehen.

>> Was ist die besondere Herausforderung dabei?

<< Da gibt’s eine ganze Reihe von Herausforderungen. Zum Beispiel, wie man Serious Games so entwirft, dass sie den Nutzer zu Tätigkeiten motivieren, die dieser normalerweise als langweilig oder unangenehm empfinden würde. Mich als Informatiker interessieren aber primär die technischen Herausforderungen. Hierzu gehört etwa die Frage, wie man die Sensorik des Smartphones nutzen kann, um festzustellen, was der Nutzer gerade tut und wie er oder sie sich dabei fühlt. In diesem Bereich gibt es zwar schon einiges an Forschung, aber mit neuen Smartphonen-Generationen kommen auch immer wieder neue Typen von Sensoren hinzu, mit denen man noch mehr Informationen erfassen kann.

Neue Generationen an Smartphones bringen neue Sensoren, das bedeutet auch mehr Potenziale für mobile Serious Games.
Tim Dutz, KOM

>>Für was braucht ihr diese ganzen Informationen?

<< Wir benutzen dieses Wissen in mobilen Spielen, um diese dynamisch an das gegenwärtige Befinden des Spielers und den aktuellen Zustand seiner Umgebung anzupassen. Hierdurch entsteht eine völlig neue Art von Spiel, die so auf klassischer Spielehardware wie dem PC oder Spielekonsolen gar nicht möglich wäre. Das ist noch ein sehr junges Spielegenre, was die Arbeit natürlich sehr spannend macht.

>> Du bist noch ganz neu im Team – was ist Dir als erstes besonders aufgefallen?

<< Die Atmosphäre. KOM hat über 40 Mitarbeiter, das sind eine ganze Menge Leute mit verschiedenen Charakteren. Trotzdem sind alle freundlich und hilfsbereit zueinander, das ist schon sehr auffällig.

Mir ist es wichtig, dass ich später mal Karriere und Beruf gut zusammenbringen kann.
Tim Dutz, KOM

>> Der Dr.-Ing. ist noch weit weg – aber wo siehst Du dich heute in fünf Jahren?

<< Ich kann mir aktuell beides gut vorstellen, in der Forschung zu bleiben oder in die freie Wirtschaft zu wechseln. Und auch in der Industrie kann ich mir sowohl die Arbeit in einer kleinen als auch in einer großen Firma vorstellen. Jede der drei Varianten hat so ihre Vorzüge und bietet Chancen, die die anderen beiden Optionen einfach nicht bieten können. In so eine Entscheidung fließen neben den persönlichen Interessen und Neigungen aber natürlich auch noch andere Faktoren mit ein, insbesondere die familiäre Situation. Wenn ich in ein paar Jahren an die nächste „berufliche Weggabelung“ komme, dann werde ich versuchen, einen Kompromiss zu finden, mit dem sowohl ich als auch meine Familie gut leben kann. Aber wie Du schon sagtest: bis dahin ist noch Zeit.

>> Danke, Tim, für dieses Gespräch!