Internationaler Besuch tanzt und hält den Kasten sauber

Darmstadt ist Charmestadt

Ein Jubiläum folgt dem anderen: Nachdem vergangenes Jahr das Fachgebiet Multimedia Kommunikation die 20 Jahre geknackt hat, folgt ihm der Titel „Wissenschaftsstadt“ ein Jahr später, mit dem sich Darmstadt seit zwei Dekaden schmücken darf. Auch wenn unsere kleine Großstadt oft mit den Vorwürfen der architektonischen Tristesse und provinzieller Verschlafenheit konfrontiert wird, ist Darmstadt vor allem eins: Charmestadt – wenn man eben genau hinsieht! Eine rund 50-köpfige Delegation aus neun Nationen durfte anlässlich des Jubiläums zusammen mit den Magistratsmitgliedern beim viertägigen Europawochenende die Kunst, Kultur und Wissenschaft Darmstadts kennenlernen. Für das klassische Sightseeing standen unter anderem das Hessische Landesmuseum Darmstadt und das Alte Hauptgebäude der Technischen Universität Darmstadt auf dem Tagesplan. Neben den letzteren beiden, deren verwinkelte Gänge und Treppen angenehme Nostalgie versprühen, machte die europäische Delegation aus der Schweiz, Italien, Spanien, Österreich, Lettland, Großbritannien und Polen samt der Darmstädter Magistratsmitglieder auch Halt bei KOM.

Spielekultur, die verbindet

Denkt man in diesem Kontext an Wissenschaft, viele verschiedene Sprachen, Nationalitäten und Kulturen, könnte man Verwirrung vermuten. Darum wird nach einer kurzen Begrüßung von Dr. Stefan Göbel bei KOM nicht lange parliert, sondern auf das verbindende Element des Spiels gesetzt. Und das nicht ohne wissenschaftlich fundierten Grund: Der Anthropologe und Historiker Johan Huizinga geht sogar soweit, dass für ihn Kultur selbst spielerische Wurzeln hat: „Seit langer Zeit hat sich bei mir die Überzeugung in wachsendem Masse befestigt, dass menschliche Kultur im Spiel – als Spiel – aufkommt und sich entfaltet. Es handelt sich für mich nicht darum, welchen Platz das Spielen mitten unter den übrigen Kulturerscheinungen einnimmt, sondern inwieweit die Kultur selbst Spielcharakter hat.“ KOM hat diese These ernst genommen und durch gemeinsames Zocken mit den Eigenentwicklungen der Arbeitsgruppe Serious Games humorvoll und spielerisch Brücken gebaut. Ausgelassenes Tanzen am Smartphone oder das Fußballtor mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen zu hüten bereitete den Besucherinnen und Besuchern sichtlich Freude. Genug parliert, wir wünschen viel Spaß mit den Schnappschüssen!