Erst der Inhalt, dann die Verpackung: MAKI Scientific Workshop 2017

Die Stimmung beim internationalen Workshop zum Thema „In-Network Processing and Network Function Virtualization as Transition Methodologies“ am Folgetag des MAKI Auftakts für die zweite Förderperiode ist angeregt und kommunikativ. Dort wurden von rund 120 international geladenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neue Perspektiven auf die Methode der Transition in Bezug auf die softwarebasierte Adaption von Kommunikationsnetzen vorgestellt und diskutiert. Und dieser Erfolg ist nicht zuletzt der guten Organisation geschuldet.

Prof. Wolfgang Kellerer beim Vortrag. Foto: Benjamin Schenk

Workshops können anstrengend sein: Man hetzt von Vortrag zu Vortrag, ist auf der Jagd nach dem letzten belegten Brötchen oder versucht seine Visitenkarten loszuwerden. Zumindest kennt man das von Workshops, die durch ein inhaltliches Überangebot und ein kulinarisches sowie soziales Unterangebot in Erinnerung bleiben. Beim MAKI Scientific Workshop 2017 scheinen diese klassischen Probleme organisatorisch gelöst, wie Bastian Alt anmerkt: „Ich bin neu bei MAKI, in der Gruppe von Prof. Heinz Koeppl. Ich fand die Veranstaltung auf alle Fälle sehr gut organisiert. Das ist sehr gut, um Kollaborationen in der Zukunft zu machen. Ich habe einfach sehr viele Leute kennengelernt, die ich so vorher nicht kannte, weil ich noch nicht so lange dabei bin.“

Gerade fachlich und persönlich mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt an der eigenen Universität sprechen zu können, ist ein Privileg. Alexander Frömmgen, der auch bei MAKI arbeitet, schätzt das sehr, denn er findet „es toll, dass hier im Herzen von Darmstadt viele international anerkannte Wissenschaftler ihre Arbeiten vorstellen und auch hervorragende Bezüge zu den Transitionskonzepten und generell der Forschung aus MAKI herstellen.“

Impulsgeber und Netzwerker

„Ich sehe eine hohe Motivation bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und auch neue Problembezeichnungen: Wir sagen ja, wir wollen flexibler werden. Eine Kernfrage war: Wie misst man das oder was bedeutet das? Prof. Wolfgang Kellerer (TU München) hat versucht, dafür ein Maß aufzustellen, wie man Flexibilität bewerten kann. So kann man versuchen, bei Multi-Mechanismen-Adaption systematischer vorzugehen. Das war interessant zu sehen, dass sich Leute so intensiv Gedanken dazu gemacht und damit auch einen guten Überblick zum Thema gegeben haben“, erzählt Dr. Boris Koldehofe angetan, der Principal Investigator bei MAKI ist.

Prof. Peter Steenkiste stellt sein inhaltszentriertes Adressierungsschema vor. Foto: Benjamin Schenk

Prof. Peter Steenkiste, der an der Carnegie Mellon University forscht, setzt sich u.a. mit der Architektur des zukünftigen Internets auseinander. Sein Ansatz verblüfft: Statt Daten traditionell zu adressieren, damit diese wissen, wohin die Reise geht, geht Steenkiste von einem inhaltszentrierten Adressierungsschema aus. Metaphorisch gesprochen: Manchmal ist es klüger, nachzusehen, was man verschickt und erst dann das geeignete Transportmittel samt Verpackung zu wählen. Daran gekoppelt waren auch Überlegungen, wie man verschickte Daten über dieses neue Schema sicherer vor ungewünschten Zugriffen machen kann. Diese und viele andere vitalisierende Ideen an diesem Tag sind Zucker für den MAKI.