Bericht vom Software Campus-Summit

Der Software-Campus ist ein BMBF-Projekt mit dem Ziel, junge IT-Wissenschaftler für zukünftige Management-Aufgaben in Unternehmen fit zu machen. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Vor kurzem fand in Berlin der zweite „Software Campus-Summit“ statt, bei dem über 40 junge IT-Wissenschaftler ihre aktuellen Projekte den Partnern des Programms vorstellen. Mit dabei waren auch KOM-Wissenschaftler Sebastian Schmidt, Frank Englert und Ronny Hans. Die aktuelle Bewerbungsphase für den Software-Campus läuft noch bis zum 16. April 2015.

Sebastian Schmidt

Sebastian Schmidt

Im Rahmen des Vorhabens „SADoku“ haben wir uns mit der Strukturierung und Analyse von textuellen Dokumenten beschäftigt. Hierbei haben wir uns angeschaut, welche Formen von Informationen sich wiederkehrend in Texten finden lassen und wie diese automatisiert extrahiert werden können. Ein Fokus der Verfahren lag dabei auf der Übertragbarkeit der Verfahren in neue Anwendungsdomänen. Eine der Anwendungsdomänen stammte aus dem Hause der Software AG, die auch Industriepartner für das Projekt war. Die enge Zusammenarbeit mit dem Industriepartner hat es ermöglicht, dass Unternehmen auch einmal „von innen“ kennenzulernen.

Die Karrieregespräche gaben mir die Möglichkeit mehr über die Partner-Unternehmen zu erfahren. Der Kontakt zu den jeweiligen Mitarbeitern aus den Unternehmen ist aus meiner Sicht wertvoll, sollte man zu einem späteren Zeitpunkt auf die Idee kommen, sich dort bewerben zu wollen. „Netzwerken“ war also ein wichtiger Programmpunkt.

Frank Englert

Frank Englert

Mit den im Rahmen von EnerFlow entwickelten Methoden ist es möglich, detaillierte Einblicke in die Ursachen von Energieverbräuchen in Bürogebäuden zu erhalten. Insbesondere die Gebäudebus-basierte Messung der Leistungsaufnahme für einzelne Schaltgruppen ermöglicht es, hohe Einsparpotentiale bei der Beleuchtung zu identifizieren. Somit bildet die in diesem Projekt entwickelte Methode die Grundlage, um detaillierte Einblicke in den Energieverbrauch von Gebäuden zu erhalten. Statt einer monatlichen oder jährlichen Abrechnung der verbrauchten Energie ermöglicht der Einsatz von Energiemodellen die Erstellung ausführlicher Berichte zum Energieverbrauch für jeden beliebigen Verbraucher, Zeitpunkt oder Zeitraum. Damit wird es möglich, die Auswirkungen von Energieeffizienzmaßnahmen ohne zusätzliche messtechnische Eingriffe zu bewerten. Da eine entsprechende Lösung mit geringem Aufwand in bestehenden Infrastrukturen nachgerüstet werden kann, ergibt sich eine hohe Anwendbarkeit.

Die mit Hilfe der software-basierten Energieverbrauchsmessung gewonnen Einsichten bilden die Grundlage um auf betriebswirtschaftlicher Basis gezielt rentable Energiesparpotentiale aufzuzeigen und umzusetzen. Somit legt diese Arbeit einen wichtigen Grundstein für ein energieeffizienteres Wirtschaften.

Ronny Hans

Ronny Hans

KoBeDie: Kosteneffiziente Bereitstellung Cloud-basierter Anwendungen unter Berücksichtigung von Dienstgüteanforderungen

Seit Jahren ist Cloud Computing ein Bereitstellungsmodell für IT-Dienstleistungen, welches stetig an Bedeutung gewinnt. Während anfangs Infrastrukturdienstleistungen den Schwerpunkt bildeten, gewinnen multimediale Anwendungen zunehmend an Bedeutung. Diese zeichnen sich insbesondere durch hohe Anforderungen an die Dienstgüte, z. B. einer geringen Latenz, aus. Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass durch die weitestgehend zentralisierte Cloud-Infrastruktur nur ein Teil der potenziellen Konsumenten mit solchen Diensten versorgt werden kann. Wollen Anbieter von Cloud-Infrastrukturdiensten an dem wachsenden Markt multimedialer Dienstleistungen partizipieren, so ergeben sich verschiedene Herausforderungen. Um die Latenz zwischen Anbieter und Konsumenten zu reduzieren, müssen Cloud-Ressourcen in der Nähe potenzieller Konsumenten platziert werden, was eine effiziente Standortplanung beim Ausbau einer dezentralen Cloud-Infrastruktur bedarf. Zum anderen muss die vorhandene Infrastruktur effizient genutzt werden, um eine größtmögliche Anzahl von Konsumenten mit multimedialen Diensten zu versorgen. Dies erfordert, dass dynamisch auf die Nachfrage reagiert und entsprechend Ressourcen zugewiesen werden können. Den Schwerpunkt dieses Forschungsvorhabens bildet die Entwicklung von Optimierungsalgorithmen zur Rechenzentrenauswahl, die es Dienstanbietern ermöglicht, durch eine intelligente Auswahl von Ressourcen, eine möglichst große Anzahl von Konsumenten kostenminimal mit multimedialen Diensten zu versorgen. Da trotz der Komplexität eines solchen Zuordnungsproblems Lösungen in kürzester Zeit ermittelt werden müssen, gilt es Verfahren zu konzipieren, die abhängig vom Anwendungsfall, möglichst genaue Ergebnisse mit geringem Rechenaufwand ermitteln.

Impressionen der Veranstaltung: